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A space of one's own bei der Museumsnacht 2019 im Kunstwerk. Ausstellungsansicht.

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Welchen inneren und äußeren (Frei-) Raum brauchen Künstler*innen um arbeiten zu können? Diese Frage erforscht Lina Weber mithilfe einer Diskursanalyse von Interviewtexten und setzt die gefundenen begrifflichen Kategorien in ihrer Installation „A space of one's own“ grafisch um.

Der Titel der Arbeit bezieht sich auf Virginia Woolfs Essay A room of one’s own von 1929. Die Schriftstellerin plädierte in ihrem Text dafür, dass Frauen ein eigenes Zimmer und eigenes Geld benötigen, um gute Literatur produzieren zu können.

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Wenn Virginia Woolf von finanzieller Unabhängigkeit als Voraussetzung für die Produktion von Literatur spricht, gilt das für heutige Künstler*innen in Bezug auf die Produktion von Kunst ebenso. Die Befragten nennen finanzielle Sicherheit 5 mal als wichtige Grundlage für ihr Schaffen. Ein weiterer bedeutender Punkt in Woolfs Essay ist die Ungestörtheit, die ein eigener Raum einer Schriftstellerin bietet. Ungestörtheit (18x) erwies sich in meiner Befragung neben Offenheit (19x), Anregung (18x) und Konzentration (14x) als eine der vier meist genannten Kategorien.

Obwohl die gehäuften Nennungen in den Bereichen Konzentration, Anregung und Offenheit suggerieren, dass der persönliche mentale Raum, den sich Künstler*innen schaffen sogar wichtiger zu sein scheint als ein bestimmter physischer Raum, muss von einer Wechselwirkung von äußeren und inneren Räumen ausgegangen werden. Denn mentale Zustände wie Offenheit oder Konzentration werden in den meisten Fällen durch physische Abgeschirmtheit von Lärm und Ablenkung, z.B. durch eine Tür, die man schließen kann, erreicht. Die vollständigen Interviewtexte findest Du weiter unten.

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Nikolai Blau

1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?


Ich benötige diverse innere als auch äußere Räume für meine künstlerische Tätigkeit.
Einerseits äußere Räume, im Sinn eines Produktionsortes, an dem ich gewisse, dem Raum zugehörige Produktionsmöglichkeiten arrangiert habe.
Andererseits innere Räume, im übertragenen Sinn mentale Refugien, in denen ich eine gewisse mentale Herangehensweise ausüben kann.
Darüber hinaus können sich situativ weitere "Raum"-formen entwickeln, sofern bspw. andere Menschen eine Beteiligung finden. Dies ergibt sich häufig im öffentlichen Raum, bspw. bei einer Ausstellung oder ähnlich, in dem sich bspw. das zwangsläufig Determinierte meiner im Raum funktionierenden Arbeiten durch die Teilhabe von bspw. Rezepienten erweitern kann. 



2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Ich denke, wie in jeder Profession gibt es eine gewisse Korrelation zwischen meinem Arbeitsplatz und einer bestimmten Gefühlswelt, die in dieser "Zone" erreichbar scheint. Aus diesem "Setting" heraus ergibt sich eine gewisse Mentalität, innerhalb derer meine Wahrnehmung und Gedankenwelt künstlerisch fruchtbar scheinen. Dabei geht es nicht unbedingt um eine bestimmte Lokalität, diese Mentalität kann ich auch bspw. im "Train-Office", also bei einer Zugfahrt, herstellen.

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?



Vermutlich stellen sich andere Menschen ein ausladend großes Atelier in einem loft-artigen Gebäude in der Hamburger Speicherstadt oder ähnlich vor. Das tradierte Bild des Arbeitsplatzes von Künstler*Innen ist denke ich heutzutage sehr überholt. In einer globalisierten, vernetzten Welt ist ein dedizierter, langfristiger Standort, an dem Künster*Innen arbeiten und wirken sollen, aus meiner Sicht sehr antiquiert. Künstler*Innen operieren mehr oder weniger schon immer im Mezzanin der eigenen Gedanken- und Wahrnehmungswelt, wie jeder andere Mensch auch. Demnach ist "das Atelier", in dem man heute noch die Künstler*Innen sieht, höchstens ein krampfhafter Versuch ein gewisses Künstler*Innebild aufrecht zu erhalten.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Für mich liegt in dieser Annahme, dass es Unterschiede gibt, ein großer Trugschluss verborgen. Es bedarf vermutlich einer gewissen Lust nach Prestige, um aus der Figur und Rolle der Künstler*Innen etwas besonderes machen zu wollen. Ich denke jede Form von "Arbeit" bringt mehr oder weniger Spezielles mit sich. Die Gründe dafür sind vermutlich der Tätigkeit selbst unterzuordnen. Insofern ist aus meiner Sicht eine gesonderte Frage in Bezug auf die Arbeit von Künstler*Innen in dem Zusammenhang nicht sonderlich speziell.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Ich erlebe Freiräume in Momenten, in denen ich mir, begründet oder nicht, einbilden kann, dass etwas, was ich künstlerisch gemacht oder beeinflusst habe, nicht im Überfluss stattfindet. Damit meine ich keinen Moment der Originalität, vielmehr das Gefühl, dass ich abseits der tief eingetrampelten Pfade gekommen bin und glücklich sein kann mit dem wenigstens in meiner Einbildung stattfindenden Gefühl des Entdeckens. Ich denke menschliches Wirken, auch künstlerisches, bedarf eines gewissen Pioniergeistes. Daraus aber eine eindeutige Bewertung abzuleiten ist für mich wiederum ein großer, tradierter Trugschluss, fußend auf den letzten hunderten Jahren eurozentrischer Kunst- und Kulturgeschichte(n).

 

 


Rahel Schepers


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Ich würde behaupten, dass beides sich gegenseitig bedingt. Der perfekte äußere Raum kann mir inneren Raum verschaffen, bzw. Faktoren ausblenden. Genauso kann ich mit innerer Weite Möglichkeiten in jedem noch so unmöglichen äußeren Raum sehen/schaffen.

Innerer Raum: Inspiration hängt für mich stark mit Selbstvertrauen und Sicherheit zusammen. Sobald ich beginne, mich zu vergleichen oder das Gefühl habe, verglichen zu werden, verschwinden Ideen und ich beginne, innerlich zu schwimmen. Zeitdruck ist ein ambivalenter Faktor: Unter Beobachtung ist er der Tod jeglichen Schaffens - in der Abgeschiedenheit ein Katalysator mit enormer Kraft. "Finanzielle Entspannung“ ist ein luxuriöser Zustand, in dem ich ungleich kreativer bin, als zu angespannteren Zeiten.

Äußerer Raum: Rein praktisch ist äußerer Raum für mich natürlich insofern relevant, dass vorhandenes Material und Werkzeuge sinnvoll sind, je nach dem, woran ich arbeite - allerdings treiben manchmal ja auch gerade mangelnde Möglichkeiten die Kreativität an. Ich fühle mich eingeengt, wenn nicht alle Materialien offen und leicht zugänglich sind (momentan z.B. ist vieles im Keller, das ich dann auch nicht benutze - aus den Augen aus dem Sinn). Wenn es um einen permanenten Arbeitsplatz geht, ist für mich Kontrolle über Sinnesreize enorm wichtig, weil ich meinen Körper kenne und weiß, dass mich zu viel unkontrollierbare Stimulation (visuell, auditiv, …) auf die Dauer überfordert.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Ruhe und Freiraum, zu Hause, Entspannung, Unbefangenheit, Experiment - manchmal einsam und eindimensional.

3.   Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Vermutlich glamouröser und romantischer. Die Momente, in denen das passiert, was man sich unter Kunst und Inspiration typischerweise vorstellt, sind seltener, als ich es selbst gern hätte. Freier und großzügiger, als es in Wahrheit ist (Schreibtisch im Schlafzimmer/Arbeit mit Kunden ist manchmal sehr frustrierend und einengend). Viele stellen sich im Blick auf meine Freiberuflichkeit auch mehr "Arbeiten im Café“ vor - faktisch ist das eigentlich so gut wie nie möglich.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Ich bin freier in meiner Zeiteinteilung und weiß, dass es Dinge gibt, die sich nicht erzwingen lassen - entsprechend ist also eine Stunde oder ein Tag Pause manchmal zielführender als eine Stunde / ein Tag vor dem Bildschirm. Alles ist Inspiration, es gibt also streng genommen keinen Zeitpunkt, zu dem ich nicht arbeite - aber genauso fühlen sich manche Arbeitstage nach Freizeit an, wenn ich an einem Projekt arbeite, das ich liebe. Die Qualität meiner Arbeit hängt stark von meinem persönlichen Wohlbefinden ab - das ist in anderen Berufen sicher seltener der Fall.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Wenn Kunden sagen „Wir wollen DEINE Ideen und vertrauen dir mit dem, was du für unser Projekt im Sinn hast.“. Wenn ich eine festgesetzte Zeit habe, in der ich mich mit einem neuen Arbeitsmaterial auseinandersetzen kann oder einem eigenen Projekt widmen kann und weiß, dass es nichts „wichtigeres“ zu tun gibt. Wenn ich Neues lerne und entdecke. Wenn mir niemand über die Schulter schaut (sowohl im übertragenen, als auch im praktischen Sinne).




Deniz Weber


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Einen externen Raum, um dort zu schaffen, auszuprobieren und zu kreieren. Einen Raum der unabhängig vom Wohnraum ist. Gute Musik, Analoge sowie digitale „Werkzeuge".
Einen inneren Raum, der mich in eine Art Meditation/Flow kommen lässt.
Wenig Ablenkung durch Medien, dafür etwas Druck durch Deadlines oder
dem eigenem Anspruch. Die Nacht war oft der perfekte Zeitraum, doof nur,
dass der nächste Tag dann folgt und meist eher verballert ist.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Inspirationssuchend, testend, experimentierend – hoffentlich Ideenfindend zwischen visuellem Konzept und dessen Umsetzung. Gefühle zwischen Angst vor dem weissen Blatt und dem Wegbleiben von Ideen und der Euphorie über (für den Moment) gelungenen visuellen Entscheidungen.

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Größer und chaotischer :)

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Ich bin mir nicht sicher ob der Unterschied an dem Punkt "künstlerische Tätigkeit" festzumachen ist – könnte mir eher vorstellen, dass es das Privileg ist eine Arbeit zu machen, die größtenteils mit Spaß und Selbstverwirklichung zu tun hat. Der klare Unterschied ist hierbei, das ich das
Gefühl habe mich oft in der Arbeit sehen zu können, mich darin "verlieren" kann und es mich happy macht zu tun was ich tue. Darüber hinaus mit tollen Leuten in Kontakt kommen, die auch auf anderen Ebenen/Berufszweigen ein ähnliches Gefühl haben und dadurch spannende, interessante und treibende Konstellationen/Arbeiten entstehen können. Austausch ist in dieser künstlerischen
Tätigkeit ein wunderbares Gimmick. Auf der anderen Seite findet man selten Momente in denen man nicht über seine Arbeit nachdenkt – Ruhephasen sind rar, wenn nicht gestalterisch, dann in Gedanken, Träumen und Gesprächen. Ich denke hierbei lässt ein Nine-To-Five-Job mit klarer Hierarchie mehr Raum für das Abschalten nach Feierabend.
Tauschen möchte ich dennoch nicht ;)   

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Freiräume sind für mich Momente in denen ich loslassen kann und Alltagsstress abfällt – Situationen, die sich natürlich und gut anfühlen.
Ich habe diese Momente manchmal im kreativen Prozess, wenn eine Art meditativer Zustand einsetzt und man in einen Flow gerät.
Freiräume sind für mich darüber hinaus Orte in der Natur – außerhalb von Städten – zwischen Seen, Wäldern, Bergen und Meer, alles was eine "Weite"
zulässt und nicht die nächste Häuserfassade den Blick versperrt. Auch auch innerhalb der Städte gibt es Freiräume – zwischen Clubs und Bars,
auf der Couch mit Katze und Freundin, beim Tischtennis im Park und auf dem Fahrrad die Gedanken fliessen lassen.





Rahel Brochhagen


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?


Äußerliche Ordnung und kein Trubel um mich herum. Eine Deadline um anzufangen und gleichzeitig innerliche Ruhe/Ordnung. Oder etwas das mich inspiriert. Was das ist und wo ich es finde, lässt sich leider nicht sagen. Inspiration kann tatsächlich alles für mich sein. Bestenfalls habe ich Natur um mich herum, die beruhigt und inspiriert.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Herausforderung, Spaß, Dienstleistung, finanzielle Sicherheit, Organisation und Kommunikation, Stress, Gelassenheit

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?


Verrückt, super spektakulär und flexibel oder klassisch am Schreibtisch, vor dem Computer, wo ich alles mit einem Knopfdruck lösen kann und Unmögliches in Sekunden machbar machen kann.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Ich würde sagen nein, denn es ist eine Arbeit wie jede andere auch. Jede Arbeit erfüllt irgendeinen Zweck. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass die Arbeit eines Designers/Künstlers oft sensibler betrachtet werden muss, um sie zu begreifen und nicht immer von Anfang an ihren Sinn und Zweck offenbart. Das macht sie vielleicht für manche Menschen weniger wichtig und sinnvoll.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Auf meine Arbeit bezogen: Wenn ich weiß, dass meine Arbeiten und auch ich als Person im Designteam und beim Auftraggeber geschätzt und respektiert werden. Aber auch wenn ich mir keine Sorgen machen muss, wie ich meine nächste Miete bezahle. So bleibt im Kopf genügend Freiraum für meine Kreativität, auch über meine feste Anstellung hinaus.



Emmanuel Sala


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

inside myself, i would say that psychotropic drugs have helped me unblock walls in my brain, i couldn’t say substances brought me peace or happiness to create, it’s more like being in the present and see with other senses, when I am high I am able to see different perspectives at the same time and that´s a state inside of me that i use in my artistic work.
In physical terms, I am used to work everywhere because most of my work is inspired in random places in any moment. I am always up to work with anything i have. I really believe that the world is my workshop, but mostly I like big spaces where I can move freely.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem    Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

mess, spontaneous, automated.
I go through a lot of feeling while I am working, this feelings are more like needs, like being hungry or euphoric. To create is a passion in my body that sparks with every movement and everything i see or hear. And of course it's something that makes me happy but it’s also something that makes me enjoy my sadness or the problems that cause me confusion or pain.

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

I really don’t know, i can see there is many reactions when people see my work and also too many different opinions but i always know I do a good work when the others remain speachless whith my art.
I would say people know my workshop is a mess because I am always covered in painting or doing something, also as a dancer my workshop is my body and myself.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Well I am going to say yes, because I know this is something I’ve been doing my entire life and I have my own experience and way to see life and that is something I have always been proud of. I do things my way and that is really characteristic in my work also I always try to learn from other artists or not, but keeping on mind my life and point of view.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

When I am able to do whatever I like. But also being in company with people who support me and take care of me and what i do lets me feel free spaces. Anarchy :)




Navina Wienkämper


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

kein Zeitdruck und wenig ablenkende Reize um mich
 
2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Entspannung, Fokussierung, Vertieft sein, Ausgeglichenheit
 
3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Bunt, auch mit Platz zum großformatigen Malen
 
4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Vielleicht im ganzheitlichen Blick sowie im Detailblick und dem Fokus auf "Stimmigkeit", Balance und tiefer Auseinandersetzung mit etwas auf einer sinnlichen Ebene.
 
5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Freiraum erlebe ich, wenn ich ins künstlerische Arbeiten vertieft bin, was ja auch als "Flow" bezeichnet wird. Aber auch in der Auswahl meiner Materialien und Motive.
 



Martin Brand


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Ich brauche einen Raum, in dem ich alleine sein kann, oder auch mit anderen zusammen, wo Platz für einen Schreibtisch, weitere Tische und auch Freifläche ist. Der Raum muss ruhig sein und eine gute Atmosphäre haben. Licht ist auch wichtig. Wenige, gute Möbel. Und Strom und Internet.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Ruhe, Konzentration, wenig bis keine Ablenkung

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Andere Leute stellen sich häufig vor, dass die Räume meiner Arbeit, aber auch das äußere meiner Person mehr meine Arbeit widerspiegelt. Eine Sammlerin war mal ganz überrascht, als sie mich traf. Sie kannte nur meine Arbeit und hatte einen Punk oder so erwartet. Ich weiß nicht, ob sie enttäuscht war. Aber sie hatte wohl aufgrund meiner Arbeit jemanden erwartet, der mehr so wie die Personen in meiner Arbeit ist. Ähnlich verhält es sich auch mit meinem Atelier. Mein Atelier ist mehr wie eine Arbeitswohnung, weniger wie eine verrückte, verschmierte und chaotische Bude, wie sich manche ein klassisches Atelier vorstellen.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Klar gibt es Unterschiede. Künstlerische Arbeit ist meist eigenmotiviert und phasenweise äußerst intensiv. Dann gibt es keinen Feierabend und kein Wochenende, man ist ständig, zumindest in Gedanken bei seiner Arbeit. Das mag es auch in anderen Berufen geben, aber ein Unterschied ist sicherlich, dass man in anderen Berufen meist nur bereit ist, so viel Mühe und Arbeit zu investieren, wenn man auch direkt entsprechende Entlohnung erwarten kann. Das ist bei Kunst (häufig) nicht so.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Wenn ich Zeit habe, mich in meine Arbeit zu stürzen, ist das ein wunderbarer Freiraum für mich.



Israel Moreno


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Am besten male ich äußere wände weil ich in großformat male, aber erstmal gilt mir jeder raum innen/außen, wo ich farbe sprühen kann.


2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?
    
Licht, perspektive, technik & konzept.
Ja. In meine arbeit ergänzen sich diese vier themen miteinander.


3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Ich arbeite immer in sehr unterschiedliche räume/werke, also sie können nur falsche ideen sich machen über meine arbeit/arbeitsplatz ohne der ergebnis zu sehen.


4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Natürlich. Aber ich finde der arbeit der künstler ist ähnlich als der von anderen menschen in der maße die er sich selber verkauft.


5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Freiraum ist für mich irgendwelche raum der ich intervinieren darf ohne erlaubnis oder beauftragung. Meine liebste sind die verlassene faktorien.




Martin Boer


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

ich brauche manchmal Ruhe und manchmal den Lärm beim Live-Zeichnen in der Bahn. Oft genügt mir der Schoß zum Zeichnen.


2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Ordnung neben Chaos, viel Ausstattung, digital und analog


3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

rein digital, klare Abläufe


4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

ja und nein - Von außen betrachtet ähneln sich diese wahrscheinlich. Ich verwende aber andere Computerprogramme


5. Wann und wo erlebst du Freiräume?

an meiner großen Vitrine mit Comics und Graphic Novels





Maike Sturm


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Ich brauche vor allem eine Art innere Ruhe um künstlerisch zu arbeiten. Außen brauche ich im Idealfall einen freien Raum oder eine Raumecke in der ich mich künstlerisch entfalten kann und Projekte über einen gewissen Zeitraum wachsen können. Dunkelkammer, Schreibtisch, Notizbuch und PC dürfen dabei nicht fehlen.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Strukturiert, geplant und gleichzeitig spontan, eine Art Fulfilment - genau das zu machen, was ich machen sollte und das zu tun, was mir am wichtigsten ist. Manchmal auch Unsicherheit und Grübelei.

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Kann ich nicht sagen.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Vielleicht arbeite ich ergebnisoffener und habe nicht den Druck von außen zu 100% abzuliefern (der kommt dann wohl eher manchmal von Innen). Generell ist es vielleicht auch der Aspekt, dass man seine eigene Herrin ist und (im Idealfall) nicht fremdbestimmt arbeitet.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Freiraum ist für mich künstlerisch zu arbeiten. Neben Studium und Arbeit, also Dinge die ich machen muss, ist die künstlerische Arbeit ein Aspekt den ich machen will. Der Ort spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.





Raphael DiCanio


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Einen freien Kopf und Zeit, dann kann ich eigentlich überall arbeiten.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

virtuelle Welten, digital, alle Sinne umfassend, kollaborativ, an jedem Ort, Neugier, Aufregung, Schaffensdrang

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Irgendwo zwischen Indien und Italien.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Dadurch, dass das Produkt in einem künstlerischen Rahmen ausgestellt wird. Offenheit des Prozesses, Zieloffenheit, generelle Neugierde, verschiedene Techniken, Materialien etc. zu verbinden

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Reisen, Natur, in der Frühe, wenn alle schlafen, im Herbst bei Nieselwetter




Lara Schaeffer


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Innerer Raum: Falls du hier geistige und seelische Sphären meinst, demnach nach dem relativen Grad einer Abwesenheit von Gedanken, von jeglichen Faktoren, die einer Verbindung zu meinem „Innersten Sein“ hinderlich sein können fragst, dann ist meine Antwort, dass ich die Möglichkeit des kreativen Schaffens genau dafür nutze, um einen direkten Weg zu meiner Seele, zu meinem Higher Self zu schaffen. Demnach brauche ich quasi keinen inneren Raum- den erschaffe ich mir im Tun.

Äußerer Raum: vielleicht 1 qm wäre nicht schlecht (Papier, Pinsel, Stift, Boden zum knien. Fertig.)

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Stichworte: gemütlich, warm, harmonisch, einladend, ruhig, geerdet und gleichzeitig leicht, friedvoll, manchmal reizüberflutend (viele Motive, Zeitschriften, Scheren etc…)
Gefühle: das hängt ganz von meinem Seelenbefinden ab; wie bereits in Punkt 1 erwähnt, ist jedes meiner Werke eine Visualisierung meines aktuellen Seelenbefindens. Dort herrscht eine Spannbreite von absoluter Glückseligkeit und einem Feuerwerk aus tiefster Liebe bis zur melancholischen Hingabe und dem Zulassen tief verankerten Schmerz auszuleben.

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Menschen die mich kennen, kennen auch meine Arbeitsplätze. Ich trage mein Aquarellkästchen, Zeichenstifte und lauter Zeitungen immer bei mir und schaffe mir innerhalb weniger Minuten meinen kreativen Platz („meinen äußeren Raum“). Also gilt auch hier die Antwort aus Punkt 2.

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Welche „Arbeit“ meinst du hier? Wenn ich als Kellnerin arbeite, oder als Gärtnerin arbeite? Natürlich fließen meine visuellen Verknüpfungsmuster immer und ständig in all mein Tun mit ein und haben meine persönliche Note. Und da ich mit meinem Herzen und mit meiner Seele aktiv bin- lebe, unterscheiden sich meine handwerklichen Gestaltungen natürlich von anderen.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

immer dann, wenn ich bei mir bin, bei mir selbst, bei meinem Ich. Wann bin ich dort? Wenn ich kreativ bin. Was ist kreativ sein? Wenn ich mir den inneren Raum schaffe seelische Ströme fließen zu lassen, intuitiv zu handeln und in diesem handeln selbstbewusst bin. Wie schaffe ich mir inneren Raum? Indem ich meditiere. Die Meditation kann dann auch bereits das gestalterische Tun sein.




Michael Wittassek


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Ruhe; Konzentration; eine offene Situation, ohne dass ich mit anderen Problemen (des alltäglichen Lebens) beschäftigt bin; freies Spiel der Gedanken …

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?


Es gibt unterschiedliche Situationen: einmal die des „kreativen“ Schaffens (Kreativität ist eine Tätigkeit, mit der Absicht, Unwahrscheinliches herzustellen – Vilem Flusser), ein konzeptuelles Arbeiten, bei dem ich neue Ideen/Installationen ausarbeite. Zum anderen die der handwerklich, technischen Umsetzen der Ideen, die Herstellung der konkreten Arbeit: Arbeit am Computer, ausprinten der Fotografien (im Atelier) … dann gibt es noch den Wechsel/die Erweiterung des Arbeitsplatz zum Ort der Ausstellung, da, wo ich die Installation aufbaue, die Fotografien (in einem „performativen Akt“) forme, knautsche, zusammenschraube, etc., das beabsichtigte Werk erst vollende … je näher ich zu diesem Punkt (der Vollendung, oder einer vorläufigen Vollendung) komme, umso mehr wachsen die Zweifel, die Unsicherheit: Doch der Entscheidende Moment ist der, der Überraschung! Die Arbeit muss mich überraschen, in dem Sinne, dass sie mir „fremd“( – obwohl ich sie selbst geschaffen habe) gegenübertritt … dieses Paradox ist für mich ein wichtiges Erlebnis. Und in diesem Moment kann ich auch gar nicht sagen, ob die Arbeit gelungen ist oder nicht. Dies geschieht erst in einem langsamen Prozess der Annäherung, des Begreifen … der sehr wichtig ist, und immer Einfluss hat auf das weitere Arbeiten.

3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

Kann ich nicht beantworten …

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Ich denke, grundsätzlich nicht …
… allerhöchstens in dem Punkt, dass ich mir selbst die Zeit nach meinen Bedürfnissen einteilen kann (was aber auch für andere selbständig Tätige gilt)

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Indem ich reise (um Ausstellungen zu realisieren), darüber viele Kontakte bekomme und einen intensiven Austausch mit diesen Menschen führen kann, Grenzen dabei keine Rolle spielen!



Anna


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?
 
Ich brauche genügend Zeit ( z. B. einen halben Tag am Stück), um keinen Druck zu haben. Oder Druck, um auch kurze Zeiträume zu nutzen. Je nach dem mit welcher Technik ich künstlerisch tätig bin, brauche ich mehr oder weniger qm.
 
2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?
 
Atelier: unregelmäßig, Verpflichtung, Druck, frei, leer,
 
3.  Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?
 
weiss ich nicht.
 
4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?
 
Ich arbeite ja hauptberuflich nicht künstlerisch. Meine Arbeit machen auch Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind, also nein. Meine künstlerische Arbeit unterscheidet sich in sofern, dass ich sie mache ohne darauf angewiesen zu sein, damit Geld zu verdienen. Die meisten Menschen, die arbeiten, machen das ja auch wegen des Geldes. Ich mache Kunst nicht deswegen.
 
5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?
 
Wenn ich wenig Termine habe, zum Beispiel einen ganzen Tag ohne Verpflichtungen/Verabredungen, wenn ich allein bin, Ruhe habe. Wo? In meiner Wohnung, draußen, im Atelier auch.
 




Stefan Heithorst


1. Welchen (inneren oder äußeren) Raum brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

In mehrerer Hinsicht sind virtuelle Räume für meine eigene künstlerische Arbeit besonders wichtig. Neben der Virtualität im Sinne digitaler Räume, die ich mit meinem Computer praktisch für jede künstlerische Arbeit in irgendeiner Weise nutze, bedeutet der virtuelle Raum den Bereich der Möglichkeiten.  Ideen stellen sich in diesen inneren Räumen mal mehr mal weniger kontrolliert ein. Werke entstehen und verändern sich, bis sie eine Form erreicht haben, die ich ins Konkrete übersetzen möchte.
Dabei stehen sie natürlich in einem Verhältnis zu den konkreten Räumen, die mir zur Verfügung stehen - besonders dann, wenn ich bereits weiß, wo die entstehende Arbeit gezeigt werden soll.

2. Mit welchen Stichworten würdest du die Arbeit in deinem Atelier/an deinem Arbeitsplatz beschreiben? Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Gedanken, Augen, Wände, Hände, Zeit besitzen und Zeit loswerden

Sind dabei bestimmte Gefühle präsent?

Sie kommen und gehen.

3.   Wie stellen sich andere Menschen deine Arbeit/deinen Arbeitsplatz vor?

"Relativ rummelig, mit sehr vielen verschiedenen Werkzeugen, irgendwelchem gefundenem Kram - Sperrmüll und so. Ja, vielleicht noch ne Tasse Kaffee und Erdnüsse."

4. Unterscheidet sich deine Arbeit von der Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind? Wenn ja, wodurch?

Meine künstlerische Arbeit ist für mich finanziell glücklicherweise verhältnismäßig unwichtig. Man könnte sagen, dass ich sie freiwillig tue. Ein echter Luxus. Sie ähnelt damit in mehrer Hinsicht eher nicht der berufsmäßigen Arbeit von Menschen, die nicht künstlerisch tätig sind. Ich verstehe meine künstlerische Arbeit nicht als Dienstleistung und die Produkte die dabei herauskommen nicht als Ware.

5.  Wann und wo erlebst du Freiräume?

Wenn ich spontan darüber verfügen kann, was ich tue und für wie lange. Damit erlebe ich Freiräume eher dann wenn ich alleine bin.
 

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